Mittwoch, 3. April 2013

Wie viele Schwalben gibt es noch in Seeheim-Jugenheim?


NABU bittet die Bevölkerung um Mithilfe.

Seit über 30 Jahren engagiert sich der NABU Seeheim-Jugenheim und seine Vorgängerorganisation, der Deutsche Bund für Vogelschutz, Gruppe Seeheim, für den Schwalbenschutz. In den Achtzigern und Neuzigern Jahren hat die NABU Gruppe jedes Jahr die Rauch- und Mehlschwalben in Seeheim gezählt.

Von über 200 Paaren Mehlschwalben und etwa 70 Paaren Rauchschwalben Anfang der 80er Jahre fielen die Bestände 1999 auf etwa 80 Paare Mehlschwalben und etwa 10 Paare Rauchschwalben.

An diese Zahlen möchte der NABU Seeheim-Jugenheim anknüpfen und ab diesem Jahr wieder die Schwalbenpopulation erfassen. Dabei sollen neben Seeheim auch die anderen Ortsteile mit berücksichtigt werden. Zur Vorbereitung der Zählung ruft der NABU die Bewohner Seeheim-Jugenheims auf, Brutplätze von Schwalben zu melden, so dass die Vorkommen möglichst gut erfasst werden können. Stefan Leng vom NABU Seeheim-Jugenheim nimmt ihre Meldungen gerne unter Sefan.Leng@gmx.de entgegen. Auch Mithelfer beim Zählen werde noch gesucht, die im Sommer ein paar Straßenzüge nach Schwalbennestern absuchen.

Die Rauchschwalben kehren im April als erste aus dem Winterquartier zurück und bauen ihre offenen Nester in Gebäuden, insbesondere in Ställen mit Großtieren. Durch die vielfache Aufgabe der landwirtschaftlichen Tierhaltung sind sie daher stark zurückgegangen. Heute leben sie oft in Pferdeställen. Im Flug lassen sie sich gut an den langen Federspießen am gegabelten Schwanz erkennen.

Etwa zwei Wochen nach den Rauchschwalben treffen die Mehlschwalben ein. Sie bauen ihre kugeligen Lehmnester, die bis auf eine kleine Einflugsöffnung geschlossen sind, an der Außenfassade von Häusern unter den Dachüberstand.

Neben dem geringeren Nahrungsangebot durch den Rückgang fliegender Insekten macht beiden Arten der Mangel an geeigneten Nistplätzen und Nistmaterial zu schaffen. Offener Lehm, den sie zum Bau ihrer Nester benötigen, war früher auf vielen Wegen zu finden, ist heute aber selten geworden. Daher richtet der NABU an verschieden Plätzen im Ort kleine Lehmpfützen für die Schwalben ein.

Hausbesitzer können die Schwalben auch mit künstlichen Nisthilfen unterstützen. Solche Nisthilfen aus Holzbeton sind im Fachhandel erhältlich und werden von den Tieren gerne angenommen. Der NABU ist Interessenten gerne mit Rat und Tat behilflich und kann bei Bedarf auch eine Sammelbestellung von Nisthilfen organisieren.

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