Mittwoch, 28. März 2012

„Willkommen Wolf“ im Westerwald


Scheuer Wolf im Landkreis Neuwied - unweit der hessischen Landesgrenze - fotografiert


Foto: NABU/Stadler
Wetzlar/Steimel – Am 26. Februar wurde in der Nähe von Steimel in Rheinland-Pfalz ein wolfsähnliches Tier beobachtet und fotografiert. Nach Einschätzung des NABU handelt es sich bei dem abgelichteten Tier tatsächlich um einen Wolf. „Es sind die typischen Fellzeichnungen zu erkennen, wie etwa der weiße Bereich um die Schnauze. Auch die Tatsache, dass das Tier die große Distanz zum Menschen aufrechterhalten hat, spricht für einen Wolf“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Siegfried Schuch, Vorsitzender des NABU Rheinland-Pfalz, freut sich über die Rückkehr des Wolfes und verweist die Geschichte vom „bösen Wolf“ ins Reich der Märchen: „Wölfe sehen in uns Menschen keine Beute. Seit seiner Rückkehr nach Deutschland ist es zu keiner Situation gekommen, bei der sich ein Wolf irgendwie aggressiv einem Menschen genähert hat. Eine erfolgreiche Nachbarschaft von Mensch und Wolf ist möglich. Das sollten wir hier in Rheinland-Pfalz auch schaffen.“ Der NABU sieht vor diesem Hintergrund den Bedarf eines Wolfsmanagements für Rheinland-Pfalz. Schuch: „Der erste Wolf in Rheinland-Pfalz ist ein deutliches Signal für gemeinsame Gespräche, wie sie auch in anderen Bundesländern schon geführt werden.“
Der Wolf hielt sich in einem Gebiet nahe der Landesgrenzen zu Nordrhein-Westfalen (16 Kilometer) und Hessen (27 Kilometer) auf. NABU-Wolfsexperte Markus Bathen geht daher von einem typischen Wanderwolf aus. Noch offen sei, ob sich das Tier im Westerwald niederlassen werde oder immer noch auf Wanderschaft ist. Die Tageslaufleistung eines Wolfs beträgt 40 bis 75 Kilometer. Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU Nordrhein-Westfalen und Gerhard Eppler, Vorsitzender des NABU Hessen, sehen ihre Bundesländer deshalb ebenfalls als potenzielle Heimat für das Tier: „Auch Nordrhein-Westfalen und Hessen haben wolfsgeeignete Lebensräume und gelten daher als Wolfserwartungsland. Sollte der Wolf weiterwandern und zu uns kommen, heißen auch wir ihn Willkommen.“
Wölfe leben seit dem Jahr 2000 wieder in Deutschland. Derzeit haben sie mit 14 Rudeln in den neuen Bundesländern den ersten kleinen Trittstein eines Deutschen Wolfsbestandes geschaffen. Junge Wölfe verlassen das Rudel wenn sie geschlechtsreif werden und wandern weite Strecken, um neue, noch wolfsfreie Gebiete zu besiedeln. 2009 legte ein Wolf aus der Lausitz über 1500 Kilometer bis Weißrussland zurück. „Ein Wolf im Westerwald ist für uns keine Überraschung. Abgesehen von den Straßen, die er lebend überwinden muss, sind die 500 Kilometer von der Lausitz für Wölfe eine leicht zu überbrückende Entfernung“, so NABU-Wolfsexperte Markus Bathen.
Der NABU begleitet seit 2005 die selbstständige Rückkehr des Wolfes nach Deutschland. In einem Projektbüro im Wolfsgebiet Lausitz werden die Erfahrungen mit dem Wolf in unserer Landschaft gesammelt. Bundesweit informiert der NABU über die Rückkehr des scheuen Beutegreifers. Übrigens: Begegnungen von Mensch und Wolf sind für Wölfe gefährlich: 2011 wurden acht Wölfe durch Verkehrsunfälle getötet sowie ein illegal geschossener Wolf aufgefunden.

Sonntag, 25. März 2012

Essbare Kräuter und Frühlingswanderung


Foto: NABU/Tino Westphal - neu angelegter Froschtümpel am Beerbach
Karte: Wanderweg in Ober-Beerbach
Immerhin 28 große und kleine Kräuterliebhaber trafen sich in Ober-Beerbach. Die Kräuterwanderung führte die Gruppe vom Ortseingang Ober-Beerbach zum Auweiher, dann zum neuen Froschtümpel am Beerbach und wieder zurück.
Ziel war es, ca. 20 essbare Kräuter zu finden und gleich fürs Abendbrot zu sammeln. Giersch und Gundermann, Spitzwegerich und Taubnessel, Brennessel, Sauerampfer und Feldsalat wollen erkannt und geschmeckt sein. Die Monate März/ und April sind perfekt für den Einstieg in die wachsende Gemeinde der Kräutersammler.
Vom Besuch am neu geschaffenen Froschtümpel am Beerbach gab es noch eine Erfolgsmeldung: elf Laichballen des Grasfrosches lagen im flachen Wasser: der Tümpel ist also angenommen von seinen Bewohnern!


Auweiher in Ober-Beerbach

Totholz-Haufen zur Förderung von Hirschkäfer
& Co.

Sonntag, 18. März 2012

NABU Exkursion zur Scillablüte auf dem Kühkopf

Der Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia), auch Sternhyazinthe oder Zweiblättrige Meerzwiebel genannt, war das Ziel der heutigen NABU Exkursion auf den Kühkopf/Knoblochsaue.
Unter Leitung von Stefan Leng und Robina Reinicke trafen sich elf Frühlingssucher in Seeheim.


Fotos: NABU/Tino Westphal - Stefan Leng erklärt Hintergründe zur Entstehung der Knoblochsaue und der gegenwärtigen Bewirtschaftung. Der Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia) links im Bild war Zielart der heutigen NABU-Exkursion.
Im Dauerregen: Am Denkmal, das sich der Schwedenkönigs für seinen siegreichen RHeinübergang auf der Knoblochsaue selbst hat errichten lassen.
Weisse Variante der Blausterns
Die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) ist eine Pflanzenart, die zur Gattung der Primeln   (Primula) gehört.
Der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum), auch Ronenkraut oder Aasblume steht sehr häufig am Wegrand, blüht aber noch nicht- alle Pflanzenteile sind giftig.

Freitag, 16. März 2012

NABU-Vortrag "Grünhaus - Vom Tagebau zum Naturparadies"

Foto: NABU/Tino Westphal - Vortrag Dr. Stefan Röhrscheid
Neues Leben nach der Kohle
Diskussion

Auf Einladung der NABU-Gruppe Seeheim-Jugenheim berichtete Projektleiter Dr. Stefan Röhrscheid in einem Vortrag in der Gaststätte "Darmstädter Hof" über die Chancen dieser Umgestaltung für die Natur.

NABU-Vortrag über die Natur in stillgelegten Tagebauen

Foto: NABU/H. May - In der nischenreichen Landschaft
nach der Kohle finden viele seltene Tiere einen wert-
vollen Lebensraum.
Eine völlig neu geborene Landschaft – seit dem Ende der Eiszeit gab es dies in Deutschland nicht mehr. Erst der Braunkohletagebau veränderte die Erdoberfläche wieder radikal.
Foto: F.Leo - Die Seen im ehemaligen Tagebaugebiet
des Naturparadieses Grünhaus bieten Kranichen
ideale Rastplätze


Sonntag, 11. März 2012

Die ersten Amphibien sind unterwegs an den Märchenteichen

Sofort nach dem Einsetzen der milden Nachttemperaturen begannen Spring und Grasfrösche mit dem Laichgeschäft im Tal der Märchenteiche bei Seeheim.
Mehr als 8 bzw 20 Laichballen von Gras- bzw. Springfrosch wurden im Etzweisenteich bzw. im Krebsteich gezählt, obwohl an einigen Stellen noch Eis auf dem Wasser zu finden ist.
Wenn man sich den Laichplätzen vorsichtig nähert hört man das vielstimmige leise Quaken der liebestollen Amphibien.

Samstag, 10. März 2012

Letzter Schliff am Wassersteinbruch

Abschlußarbeiten am Wassersteinbruch: ein gutes Dutzend große und kleine Helfer haben sich noch mal am Wassersteinbruch eingefunden. Im Steilhang wurden Ahornschößlinge ausgerupft viel Laub und lockere Erde entfern und einige seltene Pflanzen eingepflanzt. Diese sollten hier geschützt sein vorm Verbiss durch das Rehwild.
Von den Hermelinen dabei: Lea, Leon und Ursula.

Mit Motorsäge und Beil ging es dann einigen Ahorn und Eschen im Wald zu Leibe: Im Interesse der Artenvielfalt wurden im Frankenstein-Gebiet mehrere Bäume entfernt, um Linde, Esskastanie und Eibe zu fördern.
Fotos: NABU/Tino Westphal
Wassersteinbruch
Moritz an der Motorsäge: Der Baum fällt auf die Strasse zur Burg Frankenstein, also müssen Strassenposten her.
Ein Ahorn und eine Esche vedecken Anpflanzungen der Wühlmäuse an der Auffahrt zur Burg Frankenstein, Tilman nutzt den Baum ein letztes Mal zum Klettern.
Holzrücken

Ursi von den Hemelinen hackt sich durch den Baum.

Im Interesse der Artenvielfalt werden mehrere Ahornbäume entfernt, um Linde, Esskastanie und Eibe zu fördern.

Sonntag, 4. März 2012

Wassersteinbruch

Zur Lage am Wassersteinbruch
NABU/Tino Westphal - Wassersteinbruch nach den der Aktion am Nachmittag des 4.3.2012
Der Wassersteinbruch ist gerade zur Hälfte von Schlamm, Blättern und Holzstämmen befreit, als am späten Nachmittag die Entscheidung getroffen wird, in diesem Frühjahr nicht mehr weiterzuarbeiten.
Der Steinbruch ist deutlich tiefer und führt damit deulich mehr Wasser, als erwartet. Das mittlerweile aufgetaute Eis im Abraum hat diesen in dünnflüssigen Schlamm verwandelt, der nicht mehr effektiv geschoben werden kann. Die Bodenverhältnisse an der Rampe sind entsprechend schlecht für den Transport. Das Restvolumen an teilweise noch mehrere Meter hoch reichenden Schichten von Holz, Laub und Schlamm ist so gross und muss über eine so weite Strecke transportiert werden, das wir mit anderer Technik arbeiten müssen. 
Die Amphibienwanderung wird in Kürze auch am Steinbruch einsetzen.
Wir werden das Projekt im Herbst weiterführen.

Samstag, 3. März 2012

Der Wassersteinbruch unter NAJU-Flagge

NABU/Tino Westphal - Baggereinfahrt in den Wassersteinbruch unter NAJU-Flagge: Der Wühlmaus Baggerevent startet mit dem Besuch der Presse
Moritz kämpft mit Laub und vermoderndem Holz...

und wühlt im faulig riechenden Schlammwasser.

Die Presse hat wieder nur Augen für die Mädels.
Lea und Luna haben Küchendienst.

Spitzen-Catering-Service: Kartoffeln mit Kräuterquark passen perfekt in den Wald.
Fast die Hälfte des Teichgrundes ist freigelegt, aber das schwierige Stück kommt erst noch...


Schafe und Bagger im Pflegeeinsatz auf der Düne bei Bickenbach

Fotos: Michael Theurich
Auf der Bickenbacher Düne trafen sich überraschend das NABU Baggerteam und die Schafherde von Rainer Stürz. So unterschiedlich sie sind- beide sind in Sachen Naturschutz unterwegs. Und verstehen sich auf Anhieb.
Unter Federführung des BUND Seeheim wurden bei diesem Baggereinsatz Unterholz aus dem Kiefernwald entfernt, damit seltene Pflanzen wie die Pyramiden-Orchidee wieder eine Chance auf Licht hat.

Donnerstag, 1. März 2012

Kröten und Frösche entdecken den Frühling

Foto: NABU/Tino Westphal - Erdkröte

NABU Hessen bittet Autofahrer um Rücksichtnahme

Wetzlar. Das warmfeuchte Wetter der kommenden Tage lockt Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. In der nächsten Zeit ist überall in Hessen mit den ersten Amphibien-Wanderungen zu rechnen. „Wir bitten Autofahrer, in der Dämmerung vorsichtig zu fahren und Rücksicht auf liebestrunke Lurche zu nehmen“, ruft Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen, zum Schutz der Amphibien auf. Überall, wo Kröten, Frösche und Molche unterwegs seien, gelte Tempo 30 als richtige Antwort, um die Tiere nicht unnötig zu gefährden.

Ein besonderes Augenmerk hat der NABU in diesem Jahr auf den Lurch des Jahres, die Erdkröte gerichtet. Die Erdkröte ist zwar eine der häufigsten heimischen Amphibienarten, aber dennoch durch den stetig zunehmenden Straßenverkehr bedroht. Ab einer Nachttemperatur von fünf Grad Celsius verlassen die wechselwarmen Erdkröten in der Abenddämmerung  ihre Winterquartiere und wandern zu ihren Laichgewässern. Sie sind besonders bei feuchtem Wetter unterwegs. Auf den bis zu zwei Kilometer langen Wanderungen müssen viele Kröten Straßen überqueren.  „Manchmal bleiben die Kröten längere Zeit auf der warmen Fahrbahn sitzen und werden ein leichtes Opfer anrollender Autos“, erklärt der Biologe Eppler. Eine oft unterschätzte Gefahr sei der Strömungsdruck der Fahrzeuge. Bei Geschwindigkeiten über 30 Stundenkilometern würden auch Amphibien getötet, die am Straßenrand sitzen. Der Strömungsdruck der PKW bringe ihre inneren Organe zum Platzen.

Um eine bessere Übersicht über die Krötenwanderung in Hessen zu erhalten, ruft der NABU Hessen dazu auf, Krötenfunde zu melden. „Wir wollen in diesem Jahr nicht nur lebendige Kröten zählen, sondern auch diejenigen, die im Straßenverkehr zu Tode kommen“, so Eppler. Alle Naturfreunde, die bei der Krötenzählaktion mitmachen möchten, können ihre Funde online auf der Webseite www.erdkröte-hessen.de eingeben.

Von der Landespolitik und den Kommunen fordert der NABU mehr Engagement für den Amphibienschutz. An Straßen, die Hauptwanderwege von Kröten, Molchen und Fröschen durchschneiden, müsse es flächendeckend Krötentunnel oder feste Krötenzäune geben. Auch der fortschreitenden Zerstörung der Lebensräume müsse Einhalt geboten werden. „Die Landesregierung  ist in der Pflicht, Auen, Feuchtwiesen und Gewässern wirkungsvoller zu schützen“, so Eppler.

Auch für ehrenamtliche Naturschützer beginnt nun in ganz Hessen die Wandersaison. Viele NABU-Gruppen betreuen Krötenzäune, um Amphibien an besonderen Gefährdungs-stellen vor dem Straßentod zu retten. „Bei entsprechender Witterung heißt es nun, abends die Krötenzäune abzugehen, die sich in Eimern sammelnden Amphibien zu zählen und sie über die Straße zu tragen“, erklärt der Biologe Eppler. Wer beim Krötenretten mitmachen möchte, könne sich an die örtliche NABU-Gruppe wenden. Mithelfer seien gerne willkommen.

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