Sonntag, 28. Juni 2009

Wildbienen-Exkusion zur Seeheimer Düne

Die eiszeitliche "Seeheimer Düne", gelegen zwischen Seeheim und Jugenheim, ist mit ihren offenen Sandflächen und dem Blütenreichtum eine der besten Beobachtungsplätze für Wildbienen. Über 350 von den aktuell 424 in Deutschland nachgewisenen Wildbienen sind im Rhein-Main-Gebiet zu finden, wie unser Exkursionsleiter Stefan Tischendorf darlegte.
Erstaunlicherweise sind davon über 20% Brutschmarotzer, also Wildbienen, die nicht selbst für ihre Brut sorgen, sondern vielmehr ihre Eier in fremde Nester legen.
Schon auf den ersten Metern Wegs an der Düne fischte Stefan im Vorbeigehen mit seinem Kescher Wegwespen, Grabwespen und Wildbienen aus der Vegetation und teilte zu jedem Exemplar Wissenswertes und Erstaunliches mit. Er erzählte aber auch, warum er Wildbienen, wie die Mohnbiene, nicht mehr fangen kann, obwohl an Mohn kein Mangel herrscht.
Am Wegrand beobachtet wurde von den Exkursionsteilnehmern unter anderem, wie eine kleine Krabbenspinne eine vielfach größere Honigbiene einfangen konnte (Foto unten).
Von Stefan Tischendorf wurden die Exkursionsteilnehmer auf das faszinierende Verhalten von Sandbienen aufmerksam genacht, die erstaunlicherweise gerade sandige Trampelpfade als Brutplatz auserkoren haben und trotz der regelmäßigen Zerstörung der Sandoberfläche durch Fußgänger und Radfahrer zielgenau den Pollen zu ihren Höhlen eintragen.
Teilweise entscheiden Kleinigkeiten darüber, ob ein Biotop wertvoll für Wildbienen wird, oder nicht. So ist für die Sandbienen zum Einen eine Vielzahl von Blüten wie Natternkopf und Nachtkerze notwendig (es müssen nicht unbedingt seltenen oder Rote Liste Arten sein)- das ist einzusehen. Notwendig ist aber vor allem gestörter Boden: schon die Umwandlung eines sandigen Feldweges in eine Schotterstrasse, wie an der Seeheimer Düne geschehen, hat dramatische Auswirkungen auf die Sandbienen: über dem Schotter gibt es keinen Flugverkehr, gleich daneben der kleine Trampelpfad wird dagegen heftig frequentiert.
Die Wildbienen leiden insgesamt sehr unter der geänderten Agrar- Wirtschaftsweise: Abkehr von kleinen Flächen und Feldrainen mit vielen Blüten, kaum noch offene Bodenflächen und anderes haben dazu geführt, dass in Hessen nur noch 7 von ursprünglich 20 Hummelarten zu beobachten sind.
Um so wichtiger ist der Erhalt von wichtigen Biotopen und möglichst die Einrichtung von großflächigen Schutzgebieten und Pufferzonen mit einer Wirtschaftsform, die den Erhalt der Wildbienen sichert.
Stefan hat sich bereit erklärt, die Wildbienenexkursion 2010 wieder anzubieten. Das Angebot werden wir zu gern annehmen.





Seeheimer Düne
























Die eizeitliche Düne ist gelegen an der B3 zwischen der Abfahrt nach Seeheim und der Abfahrt nach Jugenheim. Sie ist als "Seeheimer Düne" ausgewiesenes FFH-Gebiet.
Die Düne beherbergt einige Orchideenarten, wie die Pyramiden-Orchidee (Foto oben) und die Bocksriemenzunge, den blauen Lein (Foto am Standort und Blüte) und die Karthäusernelke
(Foto oben).
Der trockene Standort wird von seltenen Schnecken besiedelt. Die Tiere retten sich vor der extremen Hitze an diesem Standort, indem sie sich tagsüber an Pflanzen so weit als möglich vom heissen Erdboden entfernt anheften. Sie verschliessen ihr Haus mit einem Häutchen und warten auf den Einbruch der Nacht oder feuchterer Phasen.
Die Düne wird von der NABU Gruppe Seeheim unter Anleitung von Frau Dr. Hillesheim gepflegt.

Samstag, 27. Juni 2009

Mit der Motorhacke auf den Etzwiesen




Mit der Motorhacke auf den Etzwiesen wurde am Sonnabend die Aussaat von Wildkräutern um die Trockenmauern herum vorbereitet. Der finale Beweis, dass dabei eine Menge Schweiß geflossen sein muß, liefert das Foto eines Schillerfalters. Dieser hatte sich auf Klaus-Dieter niedergelassen. Der seltene Schmetterling kommt an den Etzweisen noch relativ häufig vor. Im Gegensatz zu anderen Faltern wird er nicht von süssem Nektar, sondern eher von Aas, Kot und Schweiß angezogen. Seine stahlblauen Flügel machen ihn ohne Zweifel zu einem der schönsten Schmetterlinge Deutschlands. Seine Raupen bevorzugen allerdings pflanzliche Kost: Saalweiden werden bevorzugt und diese gibt es im Tal reichlich.
Storchenexperten berichten, dass in 2009 wegen der Witterung am Jahresbeginn in Deutschland beim Weißstorch noch weniger Bruterfolg zu verzeichnen war, als 2008. Zum Glück gibt es Ausnahmen.
Die Elterntiere waren ungewöhnlich früh schon am 13. Februar 2009 am Horst erschienen. Allerdings hatten sie keine Fernreise hinter sich, denn sie verbrachten den Winter in einer Überwinterungsgruppe im nahegelegenen Biebesheim.
Ein aktuelles Bild der Hähnleiner Jungstörche mit ihrer Mutter. Sie werden wohl in der nächsten Woche ausfliegen.
Foto: Rudolf Böhm

Mittwoch, 24. Juni 2009

Steinkauz-Nachschau in Hähnlein

Einmal im Jahr werden die aufgestellten künstlichen Bruthöhlen für Steinkäuze und Schleiereulen kontrolliert. In diesem Jahr gab es praktisch keine Bruten bei den Schleiereulen, weil sie den harten Winter nicht überstanden haben. Besser sah es aus bei den Steinkäuzen in Hähnlein: anbei ein Foto von der Steinkauz-Nachschau in Hähnlein von Rudolf Böhm.

Sonntag, 21. Juni 2009

Die Trockenmauer an den Etzwiesen ist fertiggestellt

Nach einem finalen Einsatz wurden heute die letzten Blöcke der Trockenmauer an den Etzwiesen gesetzt.
Der Motorpflug für die Saatvorbereitung ist für das nächste Wochenende avisiert. Das wäre die letzte Aktivität im Rahmen des Projektes.




Sonnwendfeuer


Für jeden, der im Einklang mit der Natur leben will, ist Sonnwende ein besonders Ereignis im Jahresverlauf, das man feiern kann.So traf sich ein gemischtes Häuflein Naturliebender im Garten von Elke und Eki. Zuerst wurden 2 Zelte aufgestellt, dann ein 58 Jahre alter Leiterwagen repariert und mit seiner Hilfe 2 große Fuhren Holz geholt. Nach einer kleinen Gartenführung wurde das Lagerfeuer entzündet, das dann für den Rest des Abends zum Zentrum des Geschehens wurde. Kirschen pflücken, Grillen, Stockbrot, ein Buffetchen und Gespräche in Kleingruppen und auch ein bisschen Singen und eine Gitarre prägten den harmonischen Abend. Die Zelte blieben mangels Regen leer, weil sich die Schläfer ums Feuer gruppierten oder sich in ein kleines Holzhäuschen quetschten.





Samstag, 20. Juni 2009

Arbeitseinsatz NABU und BUND in den Streuobstwiesen im Stettbachtal

Die Aktivisten der Ortsgruppen von BUND und NABU bereiteten die Weide-Bewirtschaftung der Streuobstwiesen im Stettbachtal vor: eine Herde Muttertiere von über hundert Schafen und einigen Ziegen soll das Gelände in den nächsten Wochen von Brennessekln und Brombeeren befreien. Vorbereitet wurde die Einzäunung, es wurden größere Mengen Totholz aufgestapelt und das Insektenhotel von Brombeergestrüpp befreit. Zufällig aufgedeckt wurde dabei ein Nest des seltenen Neuntöters. Dessen Jungen sperren bei Bewegungen in der Nestumgebung sofort hungrig und fordernd die Schnäbel auf. Das Nest wurde sofort wieder abgedeckt. Das Neuntöterweibchen hat die Störung hoffentlich nicht weiter übel genommen.

Freitag, 19. Juni 2009

Baufortschritt an den Etzwiesen Trockenmauern




Endlich konnten wir etwas mehr Zeit in den letzten Abschnitt der Trockenmauer investieren. Noch ein Einsatz wird für die Seinbewegung notwendig, dann kann die Bodenfräse den Feinschliff besorgen. Das Projekt könnte noch vor Ende Juli abgeschlossen sein...
Inzwischen hat sich schon eine erste Blumengesellschaft auf den neu angesäten Wiesen eingefunden. Der Mohn wird bald von den mehrjährigen Kräutern verdrängt werden- noch gibt er der neuen Wiese viel schöne Farbtupfer.

Montag, 15. Juni 2009

Pilzsuppe und Donnerbalken

Wühlmäuse beim Landeszeltlager der Naturschutzjugend
Am Fronleichnamwochenende von Mittwoch bis Sonntag organisierte die hessische Naturschutzjugend (NAJU) ein Landeszeltlager an der Ulmtalsperre im Westerwald. Unter den 183 Teilnehmern waren auch 9 Wühlmäuse. Das erste Erlebnis war die Anreise mit Bahn und Bus, dann kam das Kohten (Abenteuerzelte) aufstellen im Regen und ein sehr schlammiger Weg, die allerdings auf Grund des von einer Wühlmaus entdeckten „Lolo-pfades“ elegant umgangen werden konnte.
Während des NAJU-Zeltlagers wurde viel mit Naturmaterialien gebastelt, 2 Fledermausstollen freigelegt, mehrere hundert Mausohren (größte einheimische Fledermausart) beim Ausfliegen beobachtet und einige Pflegetiere gestreichelt und gefüttert. Es wurden Vulkanbacköfen gebaut, darin und im Backhaus Brot gebacken. Es wurde gepaddelt, geschwommen, am Lagerfeuer gesessen und gesungen, sowie ein umfangreiches Geländespiel durchgeführt. Am Tag der Artenvielfalt fanden die Wühlmäuse mit 133 Arten die meisten Pflanzen und Tiere.
Zweimal stellten die Bergstraßenwühler schauspielerisch Aktivitäten ihres Gruppenlebens dar. Beim Verzehr ihrer berühmt-berüchtigten Pilzsuppe gab es dieses Mal viele Tote. Das Singen des Liedes vom Donnerbalken musste in der achten Strophe unterbrochen werden, weil es beim Krachen des Balkens 2 leicht Verletzte gab. Das Lied wurde dann aber doch noch fertig gesungen.
Was von dem Zeltlager bleibt, sind etliche neue Bekanntschaften und die Erinnerung an eine fröhliche Zeit, in der alle viele gelernt und eine Menge Spaß gehabt haben.
E.Woite 15.6.2009

Samstag, 13. Juni 2009

Arbeitseinsatz Etzwiesen











Das Etzwiesen-Bauteam beendete heute die Arbeiten am Fundament der unteren Trockenmauer. Alle großen Wasserbausteine wurden vom Weg heruntergerollt, damit sie in den nächsten Tagen in der Mauer platziert werden können.
Kritisch beäugt und kommentiert wurde das Ganze von den Wasserfröschen, die inzwischen im Krebsteich hausen.
Vielleicht waren sie aber auch nur in Hochzeitsstimmung- bei Wasserfröschen passiert das etwas später im Jahr, als bei den anderen heimischen Amphibien. Kein Zweifel kann daran herrschen, dass die Wasserfrösche sich gut eingelebt haben.
13.06.2009

Freitag, 12. Juni 2009

Treff der Orchideen-Liebhaber im Odenwald


















Eine Gruppe von Orchideen-Liebhabern traf sich bei Straßburg im Odenwald, um die Ergebnisse ihrer jährlichen Arbeitseinsätze bei der Mahd im
Herbst anzusehen: beeindruckend war die unglaubliche Dichte an herrlich blühenden Exemplaren des Knabenkrauts.
Auch einige der weit unscheinbareren Zweiblatt-Orchideen standen noch in Blüte. Hier hat sich die Mühe gelohnt (Foto rechts).
Im den ersten Septembertagen treffen wir uns hier ganz sicher, um diese Schönheit zu erhalten.

12.6.2009

Die Bienen-Ragwurz blüht

Eine der spät blühenden einheimischen Orchideen auf den Orchideenwiesen des NABU Seeheim ist die Bienen-Ragwurz. Dieser steht jetzt in voller Blüte. Als typische Sexualtäuscherblumen locken sie männliche Insekten bestimmter Arten mit Düften und ihrer sehr speziellen Blütenform an.
12.6.2009

Sonntag, 7. Juni 2009

Arbeitseinsatz Samstag 14 Uhr an der Düne "Neben den Schenkenäckern"

Unter Leitung von Frau Hillesheim wurde von sieben Aktiven dem Hundszahn-Gras der Kampf angesagt. Bei einem kurzen Rundgang über die Düne zeigte sich, dass bei einigen der seltenen Pflanzen erfreulicher Zuwach zu verzeichnen ist. Offenbar haben die langwierigen Jät-Aktionen Früchte getragen. Es scheint auch, dass durch die Beweidung mit Schafen in den letzten Jahren zusätzlich einige Rote-Liste-Arten von anderen Dünen eingetragen wurden.
An den Etzwiesen haben sich drei Aktive nicht vom Dauerregen, der den ganzen Morgen über fiel, abschrecken lassen. Für den zweite Bauabschnitt, eine zweite Trockenmauer direkt über dem Krebsteich, wurde mit Hacke und Spaten das Fundament bereitet.
Besonderen Dank an Nils unseren jüngsten und unermüdlichen Helfer- ohne ihn hätten wir uns vom Wetter entmutigen lassen.

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