Sonntag, 26. August 2012

Neues von den Bickenbacher Störchen

Fotos: Evelyn u. Willi Benz -
das Brutpaar auf dem Horst
Nestbau auf einer abgebrochenen Silberpappel
Die Bickenbacher Störche habe ihren Horst vor
Jahren auf einer abgebrochenen 
Silberpappel
erichtet - im Bild Kampf um den Horst zwischen

Jungstörchen












Seit dem 1. August übernachtete nur noch einer der vier Jungstörche auf dem Nest. Die Eltern flogen das Nest zwar noch kurz an, ignorieren aber den dann nach Futter bettelnden Jungstorch und flogen zur Übernachtung auf abgebrochene Bäume in Nestnähe. Gestern Abend flogen bis zu zehn Fremdstörche (vermutlich alles Jungstörche) das Nest an, wurden aber von dem Bickenbacher Jungstorch energisch abgewehrt. Kurzzeitig kam der Mutterstorch dem Jungen zur Hilfe und verfolgte die Eindringlinge in der Luft.
Die Altvögel auf dem Horst
deutlich erkennbar trägt der
männliche Vogel einen
Fremdkörper am Schnabel
Die Neuigkeiten sind leider eher beunruhigend. Nachdem die vier diesjährigen Junge flügge sind und seit dem 9. August nicht mehr zur Übernachtung zurückkehren, flog das Brutpaar wieder allabendlich und regelmäßig das Nest an. Dies war im Vorjahr ebenso bis zur Abreise (weiblicher Storch am 20.9.2011, männlicher Storch am 12.10.2011). Aktuell war das Paar nun letztmals am 17. August gemeinsam auf dem Nest zu sehen. Dabei fiel auf, dass vom Kopf (rechte Seite) des männlichen Storches eine ca. 30 cm lange Schnur herabhängt. Es ist nicht erkennbar, ob diese Schnur außen am Kopf verankert ist oder in den Schnabel führt. Es könnte sich eventuell um ein Stück Angelschnur handeln, was fatal wäre, wenn der Storch einen Köder mit Angelhaken geschluckt hätte. Auf jeden Fall war dies dies unsere letzte Sichtung des männlichen Brutstorchs. 
Der weiblich Brutstorch übernachtete am 20. und letztmals am 21. August, allerdings jeweils alleine, auf dem Nest. Dies ist bei der starken Bindung dieses Paares ungewöhnlich. Seit dem 22. August ist das Nest abends leer. 

Evelyn u. Willi Benz

Mittwoch, 22. August 2012

Naturschutz im Wald kommt zu kurz


NABU nimmt Stellung zum Hessischen Waldgesetz
Wetzlar. Der Naturschutz im Wald kommt zu kurz  – so lautet das Fazit der Stellungnahme des NABU Hessen zum Entwurf des neuen Hessischen Waldgesetzes. „Statt die Erholung suchenden Menschen mit verschärften Regelungen zum freien Betretungsrecht des Waldes zu gängeln, sollte das Gesetz dort ansetzen, wo der Natur wirklich geholfen werden kann: Bei einer ökologisch ausgerichteten Forstwirtschaft“, erklärte NABU-Landesvorsitzender Gerhard Eppler. Der NABU dringt darauf, zehn Prozent des Staatswaldes als Vorranggebiete für den Schutz der biologischen Vielfalt aus der Nutzung zu nehmen. Damit würde eine zentrale Forderung der Nationalen Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung erfüllt.

Wichtig sei zudem die flächendeckende FSC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council) des hessischen Staatswalds. „Die guten Erfahrungen mit dem Pilotforstamt Dieburg haben gezeigt, dass mit der Einführung des hochwertigen Nachhaltigkeits-Siegels im gesamten Staatswald nicht länger gewartet werden sollte“, erklärte Eppler. Die Umbenennung von Forstgesetz in Waldgesetz böte die Chance, ein deutliches Signal hin zu einer modernen Waldwirtschaft zu setzen, die die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen gleichermaßen berücksichtige. „Wo Wald drauf steht, muss auch Wald drin sein“, so der NABU. Beim „Forst“ stünde die wirtschaftliche Nutzung im Vordergrund, beim „Wald“ sehr viel mehr.

Der NABU Hessen lehnt die geplanten Beschränkungen des freien Betretungsrechts im Wald ab. „Der Wald ist ein wichtiger Ort für Erholung und Naturerlebnis der Bürger. Der Wochenendausflug mit der Familie oder Gruppe darf nicht ins Belieben des Waldbesitzers oder der Behörden gestellt werden“, so Eppler. Das freie Betretungsrecht sei eine wichtige Errungenschaft der Demokratie und dürfe durch neofeudale Einengungen nicht wieder zurück gestutzt werden. Dort, wo der Erholungsdruck auf die Landschaft sehr groß sei, müsse mit örtlichen Lenkungsmaßnahmen gearbeitet werden, die auch zu Wegsperrungen für bestimmte Nutzungsarten führen könnten. Dies sei z.B. im Hochtaunuskreis, an der Bergstraße und im Habichtswald der Fall. „Es muss darum gehen, Wanderer, Mountainbiker, Jogger, Reiter und andere Natursportler für den Schutz der Natur zu gewinnen und gemeinsam Natur schonende Standarts weiter zu entwickeln“, erklärte Eppler. Die gegenseitige Rücksichtnahme gehöre genauso dazu wie die Akzeptanz, nicht überall jeden Freizeitsport durchführen zu können.

Dienstag, 21. August 2012

Fünf Schwarzstörche bei Birkenbach

Fotos: Benz/Bickenbach - 5 Schwarzstörche bei 
Birkenbach
Flugbild Schwarzstorch














Sage und schreibe 5 Schwarzstörche (Ciconia nigra)  auf einen Schlag in einem Feuchtgebiet bei Bickenbach meldet Rudolf Böhm. Jetzt liegen uns die ersten exklusiven Aufnahmen der schönen Vögel vor: Dank an Evelyn und Willi Benz aus Bickenbach!
Die Tiere, wahrscheinlich Jungvögel, hatten sich letzter Woche in einem Feuchtgebiet nahe Bickenbach eingefunden.

Fotografiert von einem nahen Fahrweg
Noch einen Tag später standen 2 Exemplare zusammen mit 5 Graureihern auf einem nahen Feld.

Sonntag, 19. August 2012

Lichtfang am Blütenhang

Fotos: NABU - Tino Westphal - Aufbau des
Lichtzelts durch Matthias und Dennis
Klee-Nacktbeinspanner, Buchsbaumzünsler und Russischer Bär- das sind die teils amüsanten Namen der Eulen und Spanner, nach denen wir uns beim Lichtfang am Blütenhang auf die Lauer legten von Dämmerungsbeginn am Abend des 18.8.2012 um 20:30 bis 1 Uhr Nachts. 
Die ersten Gäste treffen ein.
Als einer der ersten Falter
stellte sich der 

Buchsbaumzünsler 
(Cydalima perspectalis
am Lichtzelt ein - die
Raupen dieses Insekts
haben um Malchen
herum schon einige
Buchsbäume auf dem
Gewissen.
Mit den Schmetterlingsjägern und -experten vom NABU Matthias und Dennis Sanetra konnten unsere Gäste einen warmen Sommerabend am Leuchtzelt verbringen, diskutieren, fachsimpeln. 


Dicht belagert ist das Netz um die blaue Lampe-
diese scheint Insekten, Fledermäuse und Natur-
freunde gleichermassen anzuziehen.
Gleichzeitig vier Spanische
Flaggen umkreisten das
Lichtzelt.

Mit Rudolf Böhm kamen auch die Fledermausfreunde auf ihre Kosten: im BAT-Detektor wurden die Jagdrufe von Zwerg-, Rauhautfledermaus und Großem Abendsegler hörbar. (Die klanglich sehr ähnliche Breitflügelfledermaus konnte nicht bestätigt werden).
Tatsächlich kreisten dicht über den Köpfen der Eulen- und Spannerfreunde im blauen Licht der Lichtfalle zunächst viele geflügelte Ameisen - ein Festessen für die Fledermäuse.

NABU-Exkursion "Kräuter und Beeren"

Fotos: NABU/Tino Westphal
Kurzprotokoll der Exkursion "Kräuter und Beeren" am 19.8.2012

Startpunkt war der Parkplatz der Tennisanlage in der Sandstrasse in Seeheim.
Von dort ging es direkt in die Seeheimer Düne Richtung Entenweiher (Waldweiher),
um diesen im Uhrzeigersinn herum und wieder zurück.
Für diesen nicht mal 1 km langen Kurs benötigten wir etwa 2.5 Stunden.
Schuld war das Triumvirat sachkundiger Führerinnen und Führer, die uns
mit gaballter Kompetenz Informationen gaben zu allem was wir fanden und darüber hinaus.

Hier die wichtigsten Kräuter und Beeren die wir der Reihe nach gefunden haben.

Kräuter: Rauhkresse, Hopfen, mehlige Königskerze, Malve, Spitzwegerich, Breitwegerich, Wiesenlabkraut, Mistel, Weißdorn, 
Pfaffenhut, gemeiner Beifuß, Schafgarbe, Schöllkraut

Beeren und eßbare Pflanzen: 
Walnuß, Heckenkirsche, Brombeere, Balsamine (indisches Springkraut), Rukola,
frische Sprossen des wilden Weins, Traubenkirsche, Wacholder, Kornellkirsche, Schleedorn (Schwarzdorn), Holunder. 

Außerdem stießen wir am Ostufer des Entenweiher bei der Rastbank auf mehrere Pflanzen des beifußblättrigen Traubenkrautes (ambrosia artemisifolia). Diese aus Nordamerika eingeschleppte Pflanze kann starke Allergien auslösen und wurde daher von uns entfernt.  

Martin Kiehl

Freitag, 17. August 2012

Habicht freigelassen

Das einem ein Habicht zufliegt passiert nicht alle Tage - heute wurden die Hermeline zu einem aufgefundenen Greifvogel gerufen. 
Die Freilassung des Vogels auf dem Gelände des Kohlenmeilers auf dem Langen Berg ist im Film festgehalten.

Der Film in hoher Auflösung hier zu sehen.
Aufnahme: NAJU/Eric Westphal 

Donnerstag, 16. August 2012

Hessisches Waldgesetz

Zum geplanten neuen Waldgesetz 
hat nun auch der bekannte pensionierte hessische Forstmann Hermann-Josef Rapp, die „Stimme des Reinhardwaldes“ http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann-Josef_Rapp), eine Stellungnahme abgegeben:

„Schränkt das freie Betretungsrecht des Waldes empfindlich ein und verunsichert potenzielle Waldbesucher durch schwammige und seitens des Waldbesitzers beliebig auslegbare Vorschriften.“

„Diese praktisch willkürlich auslegbare Regelung kann zu spätfeudalen Verhältnissen führen.“

„Die immer noch vorhandene Skepsis vieler Waldbesucher über das, was sie im Wald machen dürfen, muss beseitigt werden. Die Förderung des Waldbewusstseins ist wichtiger denn je und sollte Hauptanliegen dieser Neuregung des Waldrechts sein.“

Die vollständige Stellungnahme in der pdf-Datei hier.

Dienstag, 14. August 2012

18.8.2012 - Lichtfang am Wochenende

Foto: NABU/Tino Westphal - das Nachtpfauenauge,
ein Vertreter der Nachtfalter.
Zur zweiten NABU-Nachtfalterexkursion lädt der NABU Seeheim ein: unter Leitung von Dr. Matthias Sanetra und Dennis Sanetra werden eine Nacht lang am Leuchtzelt Insekten und speziell Nachtfalter am Blütenhang bei Malchen gefangen und bestimmt.
Die Nachtfalter- und hoffentlich viele Veranstaltungsbesucher anlockende Lampe wird am 18.8.2012 gegen 20:30 Uhr angeschaltet. 
Treffpunkt: Blütenhang zwischen Bleichweg und Dieburger Strasse in Malchen; bitte Parkplatz an der Sporthalle Malchen nutzen.

Samstag, 4. August 2012

Schlingnattern am Blütenhang Seeheim


Reptilien-Monitoring am Baugelände Seeheim, Georgenstrasse
Fotos: R. Böhm
In 6 Begehungen wurde vom NABU Seeheim der Bestand an Reptilien am Rande des Baugeländes Georgenstrasse dokumentiert.

Am 15.7.2012 wurden von K.-D. Herth und R. Böhm an den Fangstellen am Folienzaun der Baustelle Georgenstrasse drei Schlingnattern festgestellt und fotografisch dokumentiert.


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