NABU: Die Rede von der „Brückentechnologie“ ist 25 Jahre alt
Wetzlar. Der NABU Hessen fordert die hessische Umweltministerin Lucia Puttrich auf, die von der Bundesregierung beschlossene Laufzeitverlängerung des risikobeladenen Kernkraftwerks Biblis um acht Jahre nicht mitzutragen.
„Atomkraft ist eine Brücke ins Nichts“ fasst Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen, die Position des Naturschutzverbandes zusammen.
Schon in den 80iger Jahren hätten Politik und Kraftwerksbetreiber von der Atomkraft als „Übergangstechnologie“ gesprochen, deren Zeit bald ablaufe.
Nach über 25 Jahren sei das Brückenargument mittlerweile zur ausgeleierten Endlosschleife verkommen.
Nach Ansicht des NABU können nur der naturverträgliche Ausbau der erneuerbaren Energien und eine konsequente Förderung des Energiesparens tragfähige Brücken in die Zukunft bauen. Die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke verhindere den notwendigen Umbau der Strukturen im Energiebereich und verzögere damit wirkungsvolle Maßnahmen für den Klimaschutz. „Wer auch nach 25 Jahren immer noch von der Atomkraft als Brückentechnologie spricht, nimmt die Bürger und ihre Sorgen nicht wirklich ernst“, so Eppler. Dies treffe besonders für die hessischen Reaktoren Biblis A und B zu, die bei weitem nicht den aktuellen Sicherheits-Standarts entsprächen. Es sei unverantwortlich, solch unsichere Kraftwerke einfach weiterlaufen zu lassen.
Hintergrundinformation: Kernkraft als „Brückentechnologie“? Schon vor 25 Jahren wurde Atomkraft als „Übergangstechnologie“ bezeichnet
Wetzlar. Der NABU Hessen fordert die hessische Umweltministerin Lucia Puttrich auf, die von der Bundesregierung beschlossene Laufzeitverlängerung des risikobeladenen Kernkraftwerks Biblis um acht Jahre nicht mitzutragen.
„Atomkraft ist eine Brücke ins Nichts“ fasst Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen, die Position des Naturschutzverbandes zusammen.
Schon in den 80iger Jahren hätten Politik und Kraftwerksbetreiber von der Atomkraft als „Übergangstechnologie“ gesprochen, deren Zeit bald ablaufe.
Nach über 25 Jahren sei das Brückenargument mittlerweile zur ausgeleierten Endlosschleife verkommen.
Nach Ansicht des NABU können nur der naturverträgliche Ausbau der erneuerbaren Energien und eine konsequente Förderung des Energiesparens tragfähige Brücken in die Zukunft bauen. Die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke verhindere den notwendigen Umbau der Strukturen im Energiebereich und verzögere damit wirkungsvolle Maßnahmen für den Klimaschutz. „Wer auch nach 25 Jahren immer noch von der Atomkraft als Brückentechnologie spricht, nimmt die Bürger und ihre Sorgen nicht wirklich ernst“, so Eppler. Dies treffe besonders für die hessischen Reaktoren Biblis A und B zu, die bei weitem nicht den aktuellen Sicherheits-Standarts entsprächen. Es sei unverantwortlich, solch unsichere Kraftwerke einfach weiterlaufen zu lassen.
Hintergrundinformation: Kernkraft als „Brückentechnologie“? Schon vor 25 Jahren wurde Atomkraft als „Übergangstechnologie“ bezeichnet
- 28.5.1986, Debatte im Stuttgarter Landtag (Quelle: Ausgestrahlt-Rundbrief 7, 2009/2010): „Die Zukunft gehört nicht der Kernkraft, weil kein Mensch mit so großen Risiken leben will, wenn es risikoärmere, gefahrlosere Arten der Energieerzeugung gibt“ (CDU-Fraktionsvorsitzender Erwin Teufel)
- FAZ 30.5.1986: „Dass die Kernenergie eine Übergangs-Energie ist, darüber können wir uns schnell verständigen“, Baden-Württembergischer Ministerpräsident Lothar Späth im Stuttgarter Landtag.
- FAZ 30.5.1986: „Die FDP-Fraktion (Baden-Württemberger Landtag) sprach sich für einen ‚mittelfristigen’ Ausstieg aus der Kernenergie aus“.
- WELT, 30.5.1986: „Die Organe der Veba hätten die Kernkraft von Anfang an als eine Übergangslösung für die Deckung des Energiebedarfs angesehen“ (Veba-Chef Rudolf von Bennigsen-Foerder).
- Regierungserklärung von Bundeskanzler Helmut Kohl vom 14.5.1986, veröffentlicht in StromDISKUSSION, Hrsg. IZE.: „Wir wollen keineswegs bei der Energieerzeugung durch Kernspaltung stehen bleiben, sondern unterstützen vielfältige Forschungsanstrengungen für andere Energiequellen, auch neue.“ (Helmut Kohl)
- TAZ, 2. Mai 1986: „Atomenergie sei eine ‚Übergangstechnologie’“, so der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Roth.
- SPIEGEL 16/1989 (S. 31): „Ich habe ja selbst schon vor Tschernobyl davon gesprochen, daß Kernenergie nur eine Übergangsenergie ist. …Ich habe die Übergangszeit damals auf etwa 50 Jahre geschätzt“ (Zitat Veba-Chef Rudolf von Bennigsen-Foerder)
- SPIEGEL 16/1989 (S. 23): Veba-Chef Rudolf von Bennigsen-Foerder: „Die Kernenergie … ist keine Dauerlösung“.
- SPIEGEL 43/1989 (S. 139): „Die ‚Strategieüberlegungen zur Brennelemente-Entsorgung und Verwertung von Plutonium und wieder aufbereitetem Uran’ sind ein Dokument des neu erwachten Realismus in der Atomindustrie. In ihrer optimistischen Variante gehen die Atommanager davon aus, dass …Atommeiler nach 35 Jahren ausgedient haben und Mitte der neunziger Jahre die Entscheidung für Ersatzkraftwerke getroffen werden muss. Die – in der Sicht der Atommanager – pessimistische Variante sieht vor, dass die Nutzung der Kernenergie nach Ablauf der 35jährigen Betriebsdauer beendet wird. Dann wäre im Jahre 2023 endgültig Schluss“.
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Berthold Langenhorst
Dipl.-Biologe
Referent für Umweltkommunikation
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