NABU nimmt Stellung zum Regionalplan Energie Mittelhessen
Foto: NABU/Tino Westphal - Windkraftanlage in Ober-Beerbach |
Eppler
betont, dass es darauf ankomme, den Ausbau erneuerbarer Energien
möglichst Natur schonend zu gestalten. Der Teilregionalplan Energie
biete nun die Möglichkeit, ein sinnvolles Regelwerk für den notwendigen
Ausbau der Windkraft zu schaffen. Der NABU Hessen begrüße den
eingeschlagenen Weg des Regierungspräsidiums Gießen hin zu einer
transparenten und methodisch nachvollziehbaren Regionalplanung im
Bereich des Ausbaus der erneuerbaren Energien. Die Ausweisung von 3,1
Prozent der Regionalfläche als Vorranggebiete für Windkraft werde vom
NABU Hessen im Grundsatz mitgetragen.
Foto: NABU/Antje Schultner - Rotmilan im Flug |
Alarmiert
zeigte sich der NABU Hessen über den Vorstoß der Regionalversammlung
Mittelhessen vom Dezember, den Entwurf des Teilregionalplans wieder
aufzuschnüren und Windkraft auch in europaweit gesicherten
Vogelschutzgebieten zu ermöglichen. „Das Tafelsilber der Biologischen
Vielfalt darf nicht als Verfügungsmasse für die Energiewende herhalten“,
erklärte Eppler. Dem Entwurf des Teilregionalplans für Mittelhessen
habe ein umfangreiches Planungsverfahren zu Grunde gelegen, in den auch
die Belange des Vogelschutzes eingeflossen seien, darunter landesweite
Gutachten zur Verbreitung besonders windkraftsensibler Arten sowie das
Wissen vieler ehrenamtlicher Vogelkundler, die seit Jahrzehnten die
Bestände heimischer Vögel erfassten. So sei es gelungen, einen
akzeptablen Ausgleich zwischen der Notwendigkeit des Ausbaus
erneuerbarer Energien und dem ebenfalls unabdingbaren Schutz seltener
Vogel- und Fledermausarten zu erzielen. Es sei nicht sinnvoll, diesen
mühsam gefunden Kompromiss aufzukündigen.
Der
NABU Hessen fordert, zum Schutz von Waldfledermäuse und Vögeln während
der Zugzeiten künftig verstärkt mit Abschaltzeiten zu arbeiten. Die
Notwendigkeit des zeitweiligen Abschaltens von Windrädern müsse
Investoren und Kommunen frühzeitig mitgeteilt werden, um spätere
Auseinandersetzungen zu vermeiden. Als Beispiele nannte Eppler den
Wollenberg und die Marburger Lahnberge im Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Für die geplanten Vorranggebiete für Windkraft im Vogelsberg sieht der
NABU Hessen noch erheblichen Nachbesserungs-Bedarf. Da der Vogelsberg
eine hohe Dichte an Rotmilanen beheimate, seien die meisten aktuell
geplanten Windvorranggebiete kritisch zu sehen. „Wir hoffen, dass sich
da noch etwas bewegen lässt“, erklärte Eppler.